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Comic Charakter Fred befindet sich im Garten, er versucht auf einer Leiter eine Münze in riesige Spargläser, die schon gut gefüllt sind, zu werfen.
Comic Charakter Fred befindet sich im Garten, er versucht auf einer Leiter eine Münze in riesige Spargläser, die schon gut gefüllt sind, zu werfen.

Was macht man am besten mit seinem Geld?

Masin Chikh
09.06.2022
ca. 9 Min. Lesezeit

Das Wesentliche zusammengefasst

Geld sparen und investieren

Seine ganze Jugend lang beschäftigt man sich mit Schule, Ausbildung und der Frage, was man später einmal machen will, um Geld zu verdienen. Daran führt auch kein Weg vorbei, denn Geld ist nicht das Wichtigste, aber es wird zu wichtig, wenn wir zu wenig davon haben. Nun hat man aber seinen Karriereweg gefunden und verdient seinen Lebensunterhalt. Miete, Fixkosten und Ausgaben für Essen und Trinken sind jetzt jeden Monat fällig – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Im Normalfall bleibt am Ende eine bestimmte Summe übrig. Aber was macht man am besten mit seinem Geld, dass am Ende des Monats frei zur Verfügung steht? Vielen fällt diese Entscheidung leicht: Am besten kauft man sich neue Markenkleidung, das neueste iPhone oder spielt mal wieder Lotto. Obwohl nichts falsch daran ist, es sich auch mal gut gehen zu lassen, sollte man nicht sein ganzes Geld für Konsumausgaben verschwenden.

Reich oder zumindest wohlhabend wollen vermutlich die meisten einmal werden. Doch dieses Ziel erreicht man nicht durch das Geld, dass man ausgibt, sondern durch das Geld, dass man nicht ausgibt. Denn in der Sparsamkeit liegt eine große Einnahmequelle, wenn man das Ersparte sinnvoll nutzt. Es gibt also zwei Möglichkeiten, was man mit seinem frei verfügbaren Geld machen kann. Entweder man gibts es aus oder man spart es. Geld, dass für Konsumprodukte ausgegeben wird, ist allerdings für immer weg, da solche Produkte ihren Wert in der Regel nicht erhalten – bei Verbrauchsgütern sogar ganz verlieren. Aber auch Geld, welches gespart wird, verliert aufgrund der Inflation stetig an Kaufkraft und damit an Wert. Aber eines nach dem anderen, denn zunächst stellt sich die Frage, wie man am besten und am meisten sparen kann.

Eine möglichst hohe Sparrate

Sparsamkeit ist eine Tugend. Eigentlich ist es ganz einfach, sparsam zu leben. Aber eben nur eigentlich, denn Sparsamkeit geht auch mit Disziplin und guter Planung einher. Der erste Schritt zu einem sparsameren Leben, ist es sich einen Plan für alle kommenden Ausgaben zu erstellen und so einen Überblick darüber zu haben, welche Kosten von Monat zu Monat anfallen. Zudem ist es hilfreich sämtliche Ausgaben, die man am Ende auch wirklich tätig, zu notieren. So erhält man eine Ahnung davon, wofür man wie viel ausgibt. Nach diesen beiden Schritten dürfte den meisten bereits auffallen, welche Ausgaben unnötigerweise viel Geld kosten. Schon Kleinigkeiten, wie häufiges Essen gehen oder Lotto spielen können über die Jahre viel Geld kosten. Das Grundprinzip der Sparsamkeit ist eben ganz einfach: Unnötige Ausgaben vermeiden.

Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, der kann z. B. in den eigenen vier Wänden anfangen. Unnötiges Heizen sollte man vermeiden und auch Lichter sollte man nicht ständig brennen lassen, ohne sie wirklich zu brauchen. Zudem ist scheinbar vielen nicht bewusst, dass alle eingesteckten Kabel von Elektrogeräten Strom ziehen, auch wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Generell ist eine Investition in Smart Home Geräte langfristig hilfreich, um die Sparrate zu maximieren. Das sind wirklich nur ein paar Beispiele von vielen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, seine Sparrate zu optimieren. Hierbei geht es allerdings nicht um Geiz, sondern darum bewusst das Beste aus dem Geld zu machen, welches einem zur Verfügung steht. Und wer einmal begonnen hat sparsamer zu leben, der wird schnell realisieren, dass wir viel Unnötiges kaufen, abonnieren oder anderweitig unser Geld verschwenden.

Was tun mit dem Ersparten?

Die Sparrate ist optimiert und jetzt weiß man nicht, was man am besten mit seinem Geld macht? Es gibt viele Möglichkeiten, sein Erspartes zu nutzen. Das Schlimmste, was man nun aber tun kann, ist es gar nichts mit dem Geld anzufangen und es sozusagen herumliegen zu lassen. Denn selbst in guten Zeiten und bei moderater Inflation erleidet dein Erspartes einen Kaufkraftverlust von 2 % jedes Jahr. Im Jahr 2022 ist der Wertverlust sogar noch viel deutlicher. Aktuell schrumpft die Kaufkraft des Euro um 5-7 %. Inflation frisst also dein Erspartes auf. Nicht nur solches Geld, dass in der Matratze gebunkert wird, sondern auch Geld in Sparbüchern oder auf dem Tagesgeldkonto schmilzt kontinuierlich dahin. Denn seit 2016 sind die Zinsen in der Eurozone abgeschafft.

Klassische Sparer verlieren in der 0-Zinsen Welt, moderne Anleger gewinnen.
Keine Zinsen und dafür aber teuer. Klassische Sparformen sind keine gute Wahl.

Was gibt es also noch für Möglichkeiten? Der Vollständigkeit halber muss man die klassischen Finanzprodukte erwähnen, also die Lebens– und Rentenversicherung sowie den Bausparvertrag. Alle drei sind bei den deutschen Sparern sehr beliebt. Allerdings sind die Klassiker allesamt sehr teuer und bieten Zinsen, die gegen null gehen. Auch Altverträge mit teilweise noch mehr als 2 % Zinsen können die Inflation nicht ausgleichen. Selbst bei Zinsen von 3, 4 oder mehr % sind bei den klassischen Produkten nicht lukrativ. Denn die Zinsen erhält man nur auf den Sparbeitrag. Dieser ergibt sich aus den monatlichen Einzahlungen abzüglich der Kosten und Gebühren. Die Zinsen erhält der Sparer also nur auf 70-80 % seines eingezahlten Vermögens.

Es bleibt also bei der Frage: Was macht man am besten mit seinem Geld? Eine hohe Sparrate ist schön und gut, aber nur wer dieses Geld auch gewinnbringend investiert kann unbesorgt in die Zukunft blicken – ohne sich Sorgen um sein Vermögen und das Alter machen zu müssen. In Zeiten von Nullzinsen und hoher Inflation verlieren klassische Sparer, während moderne Anleger gewinnen. Sein Geld gewinnbringend anzulegen, um sein Vermögensziel für das Alter zu erreichen, ist allerdings eine Wissenschaft für sich. Nur wer sich an bestimmte Regeln hält und sich vor der ersten Investition gründlich informiert, kann auch erfolgreich anlegen. Damit ist die Frage scheinbar beantwortet:

Was macht man am besten mit seinem Geld?

Die Antwort: Langfristig und sicher investieren.

Wie und in was Geld investieren?

Die Frage „Was macht man am besten mit seinem Geld?“ ist also beantwortet, aber trotzdem weiß man jetzt nicht so recht wie man loslegen sollte. Wie gesagt gilt es sich erst einmal zu informieren und einen groben Überblick zu schaffen. Daran führt kein Weg vorbei, denn es geht ja um das eigene Vermögen und die finanzielle Zukunft. Außerdem kann man mit einer guten Wissensgrundlage besser einschätzen, was wirklich sinnvoll ist und was nicht. Wer sich aber einmal einliest, wird schnell merken, dass man einige Grundsätze immer wieder liest. Dazu gehören der Zinseszins, welcher langfristige Investitionen so lukrativ macht, der Schnäppchen-Effekt, mit dem man nie den falschen Einstiegszeitpunkt verpasst und die Streuung in verschiedene Anlageklassen.

Geld investieren in Fonds und ETFs

Investitionsmöglichkeiten gibt es viele. Man kann sein Geld in Immobilien, Rohstoffe, Staatsanleihen, Edelmetalle oder Aktien anlegen. Nur Immobilien zu besitzen, ist sehr kapitalintensiv und aufwendig. Sein ganzes Vermögen in Betongold zu stecken ist nicht zu empfehlen. Rohstoffe und Edelmetalle sind eine gute Absicherung, aber dienen nicht dem Vermögensaufbau, da sie ihren Wert lediglich erhalten. Und auf Aktien allein sind nicht die richtige Wahl, da bei einzelnen Unternehmen enorme Risiken bestehen. Gemäß einer breiten Streuung, sollte man sein Geld langfristig in verschiedene Anlageklassen investieren. Also einen Teil in Aktien, einen in Immobilien und einen in Edelmetalle oder Anleihen. Daher bieten sich Investmentfonds und ETFs an, um sein Geld zu investieren.

Fonds aller Art kann man sich vorstellen, wie einen Kochtopf, in den viele Anleger – von Privatpersonen bis hin zu Großinvestoren – ihr Kapital geben, um als Kapitalgesellschaft größere Investitionen tätigen zu können. Der erwirtschaftete Gewinn wird entsprechend der Anteile, die jeder Anleger am Fonds besitzt, verteilt. Es gibt verschiedene Fonds, die z. B. in Aktien, Immobilien oder Anleihen investieren. Es lassen sich also alle Anlageklassen mit Fonds und ETFs abdecken, wodurch eine breite Streuung erzielt werden kann. In einem guten Fonds und ETFs Depot sind verschiedenste Regionen, Branchen und Anlageklassen enthalten. Dadurch wird annähernd der Trend der Gesamtwirtschaft abgebildet. Wer also langfristig in Fonds und ETFs investiert, kann den Zinseszins ausnutzen, da die Gesamtwirtschaft über die Jahrzehnte stetig wächst.

Wie? Der Fondssparplan

Formel 1 Rennen bei dem Depot vor Lebensversicherung liegt.

Hochwertige Fonds und ETFs sind also schonmal grundsätzlich die ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings gilt es zu beachten, dass gerade aktiv gemanagte Fonds meist nicht besser abschneiden, als der Vergleichsindex. Die besten Fonds hingegen können mit Renditen weiter über denen von ETFs aufwarten. Diese hochwertigen Fonds ausfindig zu machen ist sehr schwer und sollte Fachleuten überlassen werden, da man sonst schnell verlieren kann. Wie gesagt, ETFs sind da sicherer, können dafür aber nicht so hohe Renditen erreichen. Denn es sind immer alle Aktien eines Index beinhaltet, die guten genauso wie die schlechten. Wenn man sich aber auch hier an den Grundsatz der Streuung hält und in viele hochwertige Fonds und ETFs aus verschiedenen Regionen investiert, dann ist man auf einem guten Weg.

Aber wie genau kann man in Fonds und ETFs investieren? Dafür benötigt man zunächst ein Depot und muss als Nächstes die richtigen Investmentfonds aussuchen – entsprechend dem zuvor Beschriebenen. So stellt sich zum Schluss nur noch die Frage nach einer Einmalanlage oder monatlichen Einzahlungen. Hier der Mittelweg zu empfehlen. Prinzipiell sollte man aber auf jeden Fall in Form eines Fonds- und ETFs-Sparplans investieren. Auf diese Weise macht man sich den Schnäppchen-Effekt (auch Cost-Average-Effekt) zu nutzen. Dieser funktioniert aufgrund von monatlichen Einzahlungen und schütz das Depot vor Schwankungen. Noch dazu sollte man bei Beginn der Anlage eine größere Einzelinvestition tätigen, um den Zinseszins voll auszunutzen. Abschließend ist noch festzustellen, dass kurzfristige Schwankungen an der Börse vollkommen normal sind und man deshalb mindestens 3-5 Jahre, besser noch 10, 20 oder mehr Jahre anlegen sollte. So maximiert man Sicherheit und Ertrag der Investition.

Fazit

Was macht man am besten mit seinem Geld? Ganz eindeutig kann man die Frage gar nicht beantworten. Jeder hat individuelle Ansprüche und Möglichkeiten, welche das Vorgehen mit seinem Geld beeinflussen. Allgemeingültig sagen kann jedoch, dass man sein Geld nicht verschwenden sollte. Dabei geht es nicht um Geiz, sondern um Sparsamkeit. Jeder sollte sich auch mal etwas genehmigen, wie einen schönen Urlaub oder einen tollen Fernseher. Aber übertreiben sollte man es nicht. Wer sich einen Plan macht und seine Ausgaben nachverfolgt, wird schnell merken, dass man so manche unnötige Ausgabe sehr leicht vermeiden kann.

Nun reicht es aber nicht aus seine Sparrate zu maximieren, wenn man das Ersparte dann nur herumliegen lässt. Denn die Inflation lässt Geld jedes Jahr mindestens 2 % an Wert verlieren. Man muss sein erspartes Vermögen also gewinnbringend anlegen beziehungsweise investieren, um es zu erhalten oder zu vermehren. Dabei sollte man sich an die Grundregeln halten und zuvor gut informieren. Eine breite Streuung in verschiedene Anlageklassen ist dabei die Grundlage für eine sichere Geldanlage. Zudem sollte man möglichst lange anlegen und das in Form eines Sparplans. Hochwertige Fonds und ETFs sind am sinnvollsten für Anleger, da diese in verschiedene Anlageklasse investieren und reale Werte widerspiegeln. Die genau richtigen Fonds zu finden ist aber kein leichtes unterfangen. Hier ist es ratsam sich von Experten helfen zu lassen – insofern diese nicht unnötig teuer sind, Stichwort Ausgabeaufschlag.