Inflationsrate in Deutschland: Tabelle (1992 bis 2021)
Es ist März 2022, die Inflationsrate lag bei 5,1 % im Februar und es deutet sich keine Entlastung der Verbraucherpreise an. Die Preise für Energie stiegen zuletzt sogar um 22,5 %. Das ist viel und sorgt für Unruhe in der Bevölkerung. Eine Zinserhöhung scheint weder sinnvoll noch nah und während dementsprechend die Nullzinsen bestehen bleiben, sinkt die Kaufkraft des Geldes immer stärker. Nachstehend eine Liste der jährlichen Inflationsraten in Deutschland seit 1992.
Tabelle 1: Entwicklung der Inflationsrate in Deutschland.
Jahr | Inflationsrate in Prozent (%) |
---|---|
2021 | 3,1 |
2020 | 0,5 |
2019 | 1,4 |
2018 | 1,8 |
2017 | 1,5 |
2016 | 0,5 |
2015 | 0,5 |
2014 | 1,0 |
2013 | 1,4 |
2012 | 2,0 |
2011 | 2,1 |
2010 | 1,1 |
2009 | 0,3 |
2008 | 2,6 |
2007 | 2,3 |
2006 | 1,6 |
2005 | 1,5 |
2004 | 1,7 |
2003 | 1,1 |
2002 | 1,3 |
2001 | 2,0 |
2000 | 1,4 |
1999 | 0,6 |
1998 | 0,9 |
1997 | 2,0 |
1996 | 1,3 |
1995 | 1,8 |
1994 | 2,6 |
1993 | 4,5 |
1992 | 5,0 |
Was ist die Inflationsrate?
Was ist die Inflation in Deutschland aber nun eigentlich und wie wird sie berechnet? Grundlage für die Inflationsrate ist der sogenannte Verbraucherpreisindex. Dieser erfasst annäherungsweise die durchschnittliche Entwicklung von Preisen für Waren und Dienstleistungen. Anders gesagt, der Verbraucherpreisindex stellt dar, wie schnell Produkte und Dienstleistungen für die privaten Haushalte teurer werden.
Für die Annäherung an die tatsächliche Preisentwicklung werden stichprobenartig Güter verschiedener Kategorien und ihre Preise gelistet. Diese Leistung wird als Warenkorb bezeichnet und beinhaltet etwa Güter, wie Nahrungsmittel, Möbel, Kleidung oder Medikamente, aber auch die Preise für z.B. Miete, Strom, Gas und Benzin.
Dieser Warenkorb wird vom Statistischen Bundesamt monatlich erhoben. Die prozentuale Änderung des daraus berechneten Verbraucherpreisindex ergibt dann die Inflationsrate. Schon hier lässt sich erkennen, dass die Inflationsrate in Deutschland nur eine Annäherung an die Realität ist und daher die tatsächliche Preisentwicklung für Verbraucher abweichen kann. Hier mehr dazu …
Inflation vernichtet dein Vermögen
Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland auf hohem Niveau. Doch auch in Zeiten stabiler Preisentwicklung ist eine Inflationsrate von knapp 2 % normal und gesund für die Wirtschaft. Gleichzeitig sind die Zinsen auf Spareinlage in Deutschland de facto abgeschafft und teilweise werden sogar Negativzinsen erhoben. Wer also nichts aktiv gegen Inflation macht, verliert monatlich Geld.
Ein Beispiel: Auf dem letzten Oktoberfest 2019 kostete eine Maß Bier 11,80 €. Im Jahr 2000 waren uns noch lediglich 6,25 €. Über 19 Jahre hinweg ergibt das eine durchschnittliche Inflationsrate von 3,4 % pro Jahr. Zum Vergleich: Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Verbraucherpreise (nach dem Warenkorb) im selben Zeitraum nur um etwa 1,5 %. Wieder zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen der offiziellen Statistik zur Inflation und der Realität.
Es ist also normal, dass Produkte und Dienstleistungen konstant teurer werden. Das Problem ist aber, dass die Löhne in Deutschland nicht im gleichen Maße steigen wie die Preise. Das erhöht den Druck auf die privaten Haushalte von Jahr zu Jahr, wenn diese ihr Geld nicht eigenständig gegen Inflation schützen. Denn wer nichts unternimmt, hat zwar nicht weniger Geld, kann sich davon aber weniger leisten.
Was Inflation für die Geldanlage bedeutet
Die größtmögliche Chance für private Haushalte das Vermögen vor Inflation zu schützen, mittel- bis langfristig in Sachkapital zu investieren. Dazu gehören untern anderem Aktien, Fonds, ETFs, Edelmetalle, Rohstoffe oder Immobilien, und viele mehr. Diese Form der Geldanlage wächst in den meisten Fällen mittel- bis langfristig mit der Inflation mit und profitiert sogar davon. Ein Beispiel: Mit einem hochwertigen Fonds- und ETF-Portfolio (Mischung aus mehreren Investmentfonds und ETFs mit unterschiedlichen Schwankungsbreiten) war es historische Normalität, Jahresrenditen zwischen 5 % und 7 % zu erwirtschaften. Dies wird auch in Zukunft so bleiben, wenn 7,8 Milliarden Menschen auf dem Globus weiterhin konsumieren. Mit anderen Worten, wenn wir alle weiterhin Autofahren, Wohnen oder uns beispielsweise die Zähne putzen.
Tabelle 2: Was wird aus 1.000 € bei 2, 3 und 4 % Inflationsrate?
100.000 € | 2 % Inflation | 3 % Inflation | 4 % Inflation | 5 % Inflation | 6 % Inflation |
---|---|---|---|---|---|
nach 10 Jahren | 17.965 € | 25.591 € | 32.444 € | 38.609 € | 44.161 € |
nach 20 Jahren | 32.703 € | 44.632 € | 54.361 € | 62.311 € | 68.819 € |
nach 30 Jahren | 44.793 € | 58.801 € | 69.168 € | 76.862 € | 82.589 € |
nach 40 Jahren | 54.711 € | 69.344 € | 79.171 € | 85.795 € | 90.278 € |
Gängige Sparformen, wie Lebens- und Rentenversicherungen, Sparbücher, Bausparer und Co. leiden massiv unter der Null- bis Niedrigzinsphase. In den meisten Fällen machen die Inhaber dieser Sparformen sogar einen garantierten Verlust – jedes Jahr. Denn die Zinsen liegen deutlich unter dem Inflationsniveau. Zudem verlangen Versicherungen und Banken für diese Sparformen hohe Kosten und Gebühren.
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