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Fondssparplan

Masin Chikh
03.06.2022

Das Wesentliche zusammengefasst

Was ist ein Fondssparplan?

Fonds und ETFs ermöglichen Streuung, wie keine andere Anlageklasse.

Fonds und ETFs ermöglichen Streuung, wie keine andere Anlageklasse.

Ein Fondssparplan ist leicht erklärt. Bei einem Fonds– und ETF-Sparplan handelt es sich um eine Sparform, bei der man in regelmäßigen Abständen in ausgewählte Investmentfonds und ETFs investiert. Man kann dabei meist zwischen monatlichen und vierteljährlichen Investitionen wählen. Bevor man mit dem Fondssparen beginnt, benötigt man ein Depot bei einer entsprechenden Bank. Über dieses Depot können dann Anteile der gewählten Fonds und ETFs gekauft werden.

Investmentfonds und ETFs haben den großen Vorteil, dass sie in der Regel als Sondervermögen gelten. Dadurch ist der Depotinhaber tatsächlich Eigentümer seines Vermögens, anders als bei einem Bankkonto.

Nur Vermögen, das im Depot geschützt ist, ist auch wirklich vor Bankenpleiten sicher.

Ein Fondssparplan ist sehr flexibel, denn Beiträge können jederzeit erhöht, pausiert oder beendet werden. Außerdem hat man immer innerhalb von wenigen Bankwerktagen Zugriff auf das Vermögen. Trotz all dieser Flexibilität ist es sehr zu empfehlen, möglichst langfristig in Fonds und ETFs zu investieren, also mindestens 5 Jahre, besser noch 10 oder 15 Jahre. Dadurch minimiert man die Anfälligkeit für Schwankungen, die immer wieder auftreten.

Welche Fonds und ETFs sind die Richtigen?

In Deutschland ist eine fünfstellige Zahl an Investmentfonds und ETFs zum Vertrieb zugelassen. Wirklich gut sind aber nur die wenigsten Fonds, in Bezug auf Schwankung, Kosten und den Ertrag. ETFs bilden einen jeweiligen Index ab. Aktiv gemanagte Fonds können zudem ihre Qualität über die Jahre einbüßen. So haben schon viele Investmentfonds, die anfangs sehr gut waren, ihre Leuchtkraft verloren.

Bei der Wahl der richtigen Fonds und ETFs sind die Anforderungen und Neigungen des Anlegers entscheidend. Im Jugendalter eignen sich andere Fonds als am Ende des Berufslebens. Es gibt also nicht den richtigen Fonds oder ETF. Wichtig aber ist, auf eine extrem breite Streuung in verschiedenste Fonds und ETFs zu achten, anstatt nur in einzelne zu investieren. Darüber hinaus sollten Fonds kostenfrei getauscht werden, sobald sie Qualität verlieren.

Was ist mit einem Fondssparplan möglich?

Mit einem Fondssparplan hat man viele Möglichkeiten, da es sich um eine besonders flexible Sparform handelt. Er kann, je nach Neigung, Anforderungen und Anlagedauer an die Anleger individuell angepasst werden.

Vermögensziel erreichen

Die Ziele mit einem Fondssparplan sind immer unterschiedlich. Die einen wollen die Versorgungslücke für den Ruhestand schließen, die anderen Geld für die Kinder oder Enkel sparen. Andere hingegen wollen einfach nur Geld vor der Inflation schützen. Mit einem breit gestreuten Fonds- und ETF-Portfolio (Zusammenstellung aus mehreren Fonds und ETFs), welches regelmäßig bespart wird, können diese Ziele erreicht werden.

Individuelle Anlagezeiträume

Wie bereits erwähnt, ist einer der Vorzüge eines Fondssparplans die hohe Flexibilität. Anleger können die Fonds und ETFs frei wählen, selbst entscheiden, wie viel sie einzahlen wollen und den Sparplan jederzeit beenden. Dabei sollte aber immer eine klare Strategie verfolgt werden.

Kurzfristig

Besonders bei Anlegern mit kurzen Anlagezeiträumen (3–5 Jahre) ist sehr auf die Schwankung der Fonds und ETFs zu achten. Rentner sind in der Regel nicht mehr erpicht darauf, hohe Renditen zu erwirtschaften. Hier steht eher die Sicherheit im Vordergrund als hohe Erträge. Für solche kurzfristigen Anlagen ist ein Depot mit schwankungsarmen Fonds und ETFs geeignet. Von Anlagezeiträumen unter drei Jahren ist aber grundsätzlich abzuraten.

Mittelfristig

Wer zwischen 5 und 15 Jahren Geld in Investmentfonds und ETFs anlegt, hat deutlich mehr Möglichkeiten. Bei solchen Zeiträumen ist es bereits möglich Fonds und ETFs mit etwas höherer, aber trotzdem moderater Schwankung in seinen Mix aufzunehmen. Denn über solche Zeiträume können Krisen und Korrekturen an den Märkten wieder ausgeglichen werden.

Langfristig

Zeit ist Geld: Je länger du investierst, desto weniger Geld brauchst du, um vermögend zu werden.

Umso länger man Geld anlegt, desto deutlicher ist der Zinseszins Effekt.

Nun zu den Langzeitanlegern, welche über 15, 20 oder mehr Jahre Geld anlegen wollen. Über derart lange Zeiträume muss man sich mit einem hochwertigen und breit gestreuten Fondssparplan nicht mehr viele Sorgen machen. Selbst Fonds und ETFs mit sehr hoher Schwankung sind nun lukrativ, denn bei hohen Schwankungen wird der Schnäppchen-Effekt maximal ausgenutzt. Damit lassen sich langfristig, bei der richtigen Wahl an Investmentfonds, gute Renditen erzielen. Übrigens: Am besten behält man seine Fonds und ETFs ein Leben lang und nutzt ab dem Renteneintritt einen Auszahlplan.

Wie viel Geld sollte in einen Fondssparplan?

Unser Praxistipp für Anleger mit Fondssparplan: die Zweitopf-Strategie. Nach dieser Strategie sollte man immer 2-3 Nettoeinkommen auf dem Tagesgeldkonto verwahren, als Notgroschen. Damit ist man immer gewappnet, wenn man eine neue Waschmaschine braucht oder eine Reparatur am Auto nötig ist. Der Rest steht für einen qualitativ hochwertigen Fondssparplan zu Verfügung. Eine grobe Faustregel besagt: mindestens 10 % des Netto-Einkommens sollten in einen Fonds- und ETF-Sparplan fließen. Dies hängt aber auch von den jeweiligen Zielen ab.

Fazit

Ein Fondssparplan ist eine Investition in Fonds und ETFs. Dabei investiert man entweder monatlich oder vierteljährlich. Die Einzahlungshöhe kann jederzeit angepasst werden. Bei einem Fondssparplan kann man jederzeit auf sein Vermögen zugreifen, indem man die Anteile an Fonds und ETFs verkauft. Trotz hoher Flexibilität und vielen Freiheiten, sollte man möglichst lange in den Fondssparplan einzahlen. Dabei gibt es für jeden Anlegertyp bzw. die Risikobereitschaft und, je nach gewünschter Anlagedauer, den passenden Fondssparplan.