Rentenlücke/Versorgungslücke
Das Wesentliche zusammengefasst
- Als Rentenlücke oder Versorgungslücke wird bei Rentnern die Differenz zwischen dem letzten Nettogehalt und der zukünftigen Rente bezeichnet.
- Die gesetzliche Rente liegt im Durchschnitt unter 50 % des letzten Nettoeinkommens.
- Sinnvolle, private Vorsorge ist unumgänglich.
Was bedeutet Rentenlücke oder Versorgungslücke?
Die Rentenlücke, oder auch Versorgungslücke genannt, ist die Bezeichnung für die nach dem Eintritt des Ruhestandes, der Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit entstehende finanzielle Lücke. Wenn man, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr arbeitet, ist man für gewöhnlich das normale Nettogehalt gewöhnt, welches regelmäßig auf dem Konto landete. Bezieht man nun eine Rente, entweder aus der gesetzlichen Rentenversicherung, Betriebs- oder Zusatzversorgungsrenten, ist diese in der Regel geringer als das letzte Nettogehalt.
Es ist unausweichlich, dass mit der gesetzlichen Rente der Lebensstandard nicht gehalten werden kann. Denn die Rente liegt im Durchschnitt unter 50 % des letzten Nettoeinkommens, sollte aber mindestens bei zwei Drittel des letzten Bruttoeinkommens liegen. Aus diesem Grund werden viele Einzahler in die deutsche gesetzliche Rentenversicherung in die Altersarmut rutschen.
Was bedeutet Altersarmut?
Als altersarm werden alle Menschen in Deutschland bezeichnet, die rund 900 € im Monat zu Leben haben. Und das trifft im Jahr 2030 auf einen Großteil der deutschen Bevölkerung zu. Wer beispielsweise heute 2.500 € brutto verdient und 35 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt hat, kann im Jahr 2030 nur noch eine gesetzliche Nettorente von 690 € erwarten.
Nettorente 2030 | ||
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Monatslohn (Brutto) | 35 Jahre Einzahlung in die Rentenkasse | 40 Jahre Einzahlung in die Rentenkasse |
2.100 € | ca. 580 € | ca. 660 € |
2.500 € | ca. 690 € | ca. 790 € |
2.900 € | ca. 800 € | ca. 910 € |
Gleichnis der Rentenkasse mit einer Apfelkiste
Die Versorgungslücke liegt im Durchschnitt bei 50 % des letzten Nettogehalts.
Es gibt eine riesengroße Apfelkiste, in die alle Arbeiter und Angestellten des ganzen Landes jeden Tag nach der Arbeit Äpfel hineinlegen. Am nächsten Tag kommen dann alle Rentnerinnen und Rentner. Das sind die Menschen, die ihr Arbeitsleben schon hinter sich haben. Jeder von ihnen braucht nun aus der Kiste drei Äpfel. Für morgens, mittags und abends. Die Jüngeren versorgen die Älteren. Das ist an sich eine sehr gute und soziale Idee. Dieses sogenannte Umverteilungsverfahren hat früher einmal sehr gut funktioniert. Vor rund 50 Jahren haben im Durchschnitt sechs jüngere Menschen jeden Tag einen Apfel in die Kiste hineingelegt. Du kannst diese Personengruppe auch Einzahler nennen. Und genau ein Älterer durfte alle sechs Äpfel für sich alleine herausnehmen. Diesem Menschen, dem Rentner, ging es damit sehr gut und er war immer satt. Übrigens nennt sich diese riesengroße Apfelkiste gesetzliche Rentenversicherung. Einige Jahrzehnte später haben nicht mehr sechs Einzahler einen Rentner versorgt, sondern nur noch drei. Im Jahr 2030 versorgen statistisch nur noch zwei Einzahler einen Rentner. Das bedeutet, dass der Ältere nur noch zwei Äpfel entnehmen kann, obwohl er drei braucht, um satt zu werden. Ein Apfel fehlt also. Denn immer weniger Einzahler müssen immer mehr Rentner versorgen. Zudem werden die Rentner immer älter und wollen noch länger ihre Äpfel aus der Kiste entnehmen. Mit anderen Worten, alle Rentner können nicht mehr so viele Äpfel herausnehmen, weil gar nicht so viele hineingelegt werden.
Praxistipp für alle (zukünftigen Rentner)
Intelligente und gewinnbringende Vorsorge ist essenziell.
Es sieht nicht gut auf alle Rentner und die es werden wollen. Aufgrund der massiven Probleme der Deutschen Rentenversicherung ist es ratsam, die private Altersvorsorge deutlich zu forcieren. Die in Deutschland und Österreich vornehmlich verwendeten Produkte sind nach Inflation aber ein Minusgeschäft für den Kunden. Zu diesen Produkten gehören u.a. Lebensversicherungen, private Rentenversicherung und Bausparverträge. Diese Produkte sind sehr teuer, haben einen Zins unter der Inflation und führen daher nicht zum Ziel. Alternativen zu diesen Produkten sind denkbar einfach und kostengünstig.